14.08.2025 / In Baden-Württemberg werden jedes Jahr tausende Frauen Opfer häuslicher oder partnerschaftlicher Gewalt – 2023 waren es offiziell 18.538 Fälle, rechnerisch mehr als 50 pro Tag. Jetzt will die Landespolitik das Polizeigesetz verschärfen: Die elektronische Fußfessel soll nicht mehr nur für terroristische Gefährder gelten, sondern auch bei häuslicher Gewalt, schweren Misshandlungen und Stalking.
Den Anstoß gab die SPD – nach ihrem Entwurf könnte ein Gericht anordnen, dass potenzielle Täter per GPS überwacht werden und einen Mindestabstand zum Opfer einhalten müssen.
Vorbild ist Spanien: Dort tragen Täter und Opfer jeweils ein Gerät, das bei Annäherung sofort Alarm auslöst – mit dem Erfolg, dass seit Einführung keine Frau im Programm getötet wurde. SPD, Grüne, CDU und FDP wollen nach der Sommerpause über die Gesetzesänderung verhandeln. Andere Bundesländer wie Hessen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Bayern sind schon weiter und setzen ähnliche Systeme ein.
Eine bundesweite Regelung ist in Planung. Fachleute und Opferschützer betonen jedoch: Die Fußfessel ist nur ein Baustein – nötig bleiben auch Annäherungsverbote, Schutzräume und Beratung, um Gewalt wirksam zu verhindern.