28.09.2025 / Nach dem Teil-Einsturz der Dresdner Carolabrücke schauen auch die Behörden in Baden-Württemberg jetzt noch genauer hin – und das Ergebnis ist ernüchternd: Statt wie bisher angenommen 73 Brücken, sind es nun rund 90, die wegen alter Spannstahl-Konstruktionen als gefährdet gelten. Betroffen sind vor allem kleinere Bauwerke, wie Landesverkehrsminister Winfried Hermann von den Grünen erklärte.
Bis 2030 sollen diese Brücken saniert oder gleich ersetzt werden, ein konkreter Fahrplan ist bereits in Arbeit. Hintergrund: Am 11. September 2024 krachte in Dresden ein 100 Meter langes Stück der Carolabrücke in die Elbe – zum Glück mitten in der Nacht, ohne Verletzte. Ursache: Korrosion im verbauten Stahl.
Und genau das ist das Tückische: Bei Spannbetonbrücken aus den 50er bis 70er Jahren kann der Stahl unsichtbar rosten – bis plötzlich alles nachgibt. Ob die jetzt bekannten 90 Bauwerke schon die ganze Liste sind, bleibt offen. Minister Hermann warnt: Da noch längst nicht alle alten Akten gesichtet sind, kann die Zahl weiter steigen.
Oder anders gesagt: Manchmal sind es nicht die großen Risse, die Brücken gefährlich machen – sondern das, was im Verborgenen bröselt.