10.09.2025 / Heute beginnt in Stuttgart ein aufsehenerregender Prozess – allerdings hinter verschlossenen Türen. Angeklagt ist ein Syrer, der zum Zeitpunkt der Tat 17 war. Ihm wird Mord und zweifacher versuchter Mord vorgeworfen.
Im Oktober vergangenen Jahres soll er in einer Göppinger Bar mit einer Maschinenpistole 15 Schüsse abgefeuert haben. Ein 29-Jähriger starb durch einen Kopftreffer, zwei weitere Männer wurden schwer verletzt. Das besonders Tragische: Die drei hatten mit der Fehde rivalisierender Gruppen aus Stuttgart und Esslingen gar nichts zu tun – sie waren offenbar Zufallsopfer.
Die Jugendkammer verhandelt bis mindestens Mitte November, die Öffentlichkeit ist ausgeschlossen – gesetzlich vorgeschrieben, um den Persönlichkeitsschutz des Angeklagten zu wahren. Wegen der Gefahr von Unterstützern aus beiden Lagern gelten zudem strenge Sicherheitsvorkehrungen am Landgericht.
Hintergrund ist ein seit 2022 tobender, teils blutiger Konflikt: Es gab Handgranatenangriffe, Schießereien, über 90 Festnahmen – ein Täter wurde bereits zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Ermittler sprechen von einem neuen Gewalt-Phänomen, das sich zwischen Bandenkrieg und Lifestyle bewegt.