IWS bleibt format-treu: Sommer, Sonne – und meine Steirische

10.08.2025 / Immer wieder hatten sich der SWR und die Produktion von „Immer wieder sonntags“ gegen den Vorwurf gewehrt, dass Teilnehmer des Wettbewerbs zur Wahl von „Sommerhitkönig“ oder „Sommerhitkönigin“ mit einer Steirischen im Arm die besseren Chancen haben. In Ausgabe 9 der laufenden IWS-Staffel lieferte der Niederbayer Dominik Knaller den Beweis.

Wir lehnen uns jetzt sehr weit aus dem Fenster, aber sind uns sicher: Im Finale am 31. August werden erstmals zwei Musiker stehen, die es volkstümlich mögen und die „Quetschn“ perfekt beherrschen: Willly Pichay und Dominik Knaller.

Beiden sei der Erfolg von Herzen gegönnt. Nur ist diese musikalische „Duplizität der Fälle“ nicht nur bemerkenswert, sondern – und das ist ein Armutszeugnis für ein Format, das für sich immer wieder Vielfalt propagiert – auch ein Garant für Eintönigkeit.

Zum Finale werden die Zuschauer zwischen Steirischer und Steirischer entscheiden müssen. Klingt einfach, wird aber kompliziert. Und unterhaltsam. Es darf die Frage erlaubt sein, wer bei der Auswahl der Songs, die in diesem Jahr ins Rennen gehen, eigentlich die Entscheidung getroffen hat? Wer auch immer es war: Das Desaster ist damit komplett.

Was aber weitaus bedauerlicher ist: Der deutsche Schlager-Nachwuchs ist bei „Immer wieder sonntags“ praktisch chancenlos und abgemeldet, wenn die Steirische ins Spiel kommt. Natürlich entscheidet stets das Publikum – das ist und bleibt der Souverän. Doch die Entscheidung steigt und fällt mit dem Angebot. Längst haben Produzenten die Chance gewittert und machen den Hit, den sie einreichen, eben format-kompatibel. Und die Produktion springt auf diesen Zug.

„Sommer, Sonne und meine Steirische“ – allein das könnte der Sieger-Titel für 2026 werden. Nur echte Schlagerfans wissen: Die Schlager-Nachwuchs-Szene hat mehr zu bieten. Nur leider nicht bei „Immer wieder sonntags“.

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