08.08.2025 / Winfried Kretschmann schreibt Geschichte: Ab dem morgigen Samstag ist der 77-Jährige der dienstälteste Ministerpräsident Baden-Württembergs – länger im Amt als CDU-Legende Erwin Teufel.
Seit Mai 2011 regiert Kretschmann das Land, damals kam er mit Rückenwind aus dem Stuttgart-21-Protest, der Atomkatastrophe von Fukushima und dem schwachen Image seines Vorgängers Stefan Mappus ins Amt. Zunächst führte er eine grün-rote Koalition, seit 2016 regiert er mit der CDU – und hat es geschafft, auch viele konservative Wähler hinter sich zu bringen.
Seine trockene, humorvolle Art kommt an, auch wenn Kritiker ihm vorwerfen, politische Projekte wie den Klimaschutz zu zögerlich anzugehen. Kretschmann kontert gern mit Sätzen wie: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ Bei der letzten Wahl lagen die Grünen klar vor der CDU – aktuell sehen Umfragen die Christdemokraten 2026 jedoch vorn.
Für Selbstbeweihräucherung hat Kretschmann trotzdem keinen Sinn. Dreimal habe ihm das Volk das Vertrauen geschenkt, sagt er – und bis zum Ende seiner Amtszeit wolle er noch anpacken. Tulpenzwiebeln stecken? Das kommt für ihn erst nach dem Abschied aus der Politik in Frage. (Bild: Staatsministerium Baden-Württemberg)