28.07.2025 – 06:30 Uhr / Bei einem Bahnunglück bei Riedlingen im Kreis Biberach sind am Sonntagabend drei Menschen ums Leben gekommen und mindestens 41 weitere Personen verletzt worden, die Hälfte von ihnen schwer. Das teilte die zuständige Kreisbrandmeisterin mit. Unter den Todesopfern sind der 32 Jahre alte Lokführer, ein 36-jähriger Bahn-Auszubildender sowie einer 70-jährige Reisende.
Nach Polizeiangaben war der Regionalexpress RE55 auf der Fahrt von Sigmaringen nach Ulm um kurz nach 18 Uhr zwischen den Ortsteilen Zwiefaltendorf und Zell entgleist. Waggons sprangen aus den Schienen und kippten teilweise um.
Ursache des Unglücks könnte, ersten Erkenntnissen zufolge, ein Hangrutsch nach starken Regenfällen gewesen sein, der das Gleisbett unterspült hatte. Bilder zeigten verbogene Schienen. Wie der Deutsche Wetterdienst erklärte, hatte in der Gegend heftiger Starkregen geherrscht, am frühen Sonntagabend fielen dort bis zu 50 Liter in einer halben Stunde.
Die Auswertung sei anhand von Radardaten erfolgt, so ein Sprecher des DWD weiter. Auf der Bahnlinie hatte es einen Erdrutsch gegeben, vermutlich durch einen übergelaufenen Abwasserschacht.
Unterdessen haben am Montag die Bergungsarbeiten mit Hilfe eines Spezialkrans begonnen. Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass diese Arbeiten bis zum Dienstagvormittag dauern. Danach müssen die Schäden an den Gleisen begutachtet werden.
Die Rettungskräfte des Landes waren von zahlreichen Einheiten aus dem benachbarten Bayern unterstützt. Für Angehörige war am Sonntagabend im Bürgerzentrum Daugendorf eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet worden.
Noch am Abend hatte Landesinnenminister Strobl den Unfallort, um sich ein Bild der Lage zu machen. Bundeskanzler Merz zeigte sich in einer offiziellen Mitteilung bestürzt und sprach den Angehörigen der Toten und Verletzten sein Mitgefühl aus. Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann äußerte sich erschüttert.
Am Montag kamen Bahnchef Lutz, Bundesverkehrsminister Schnieder und Baden-Württembergs Verkehrsminister Hermann an den Unfallort.
Der Streckenabschnitt zwischen Munderkingen und Herbertingen bleibt bis auf Weiteres gesperrt, es werden Ersatzbusse eingesetzt. Die Waggons sollen jetzt zügig geborgen werden.