Vier Polizeireviere in BW sollen ab 2026 Taser testen

06.08.2025 / Der geplante Einsatz von Tasern im regulären Streifendienst sorgt in Baden-Württemberg für Diskussionen. Innenminister Thomas Strobl (CDU) will ab 2026 in vier Polizeirevieren – in Freiburg, Titisee-Neustadt, Weil am Rhein und Göppingen – sowie bei einer Spezialeinheit der Polizei einen einjährigen Praxistest starten. Ziel: Vor- und Nachteile der Elektroschockwaffe im Alltagseinsatz prüfen. Getestet werden sollen zwei verschiedene Gerätetypen.

Das Innenministerium betont: Noch laufen die Vorbereitungen – etwa für Technik, Schulung, Erste Hilfe, Arbeitsschutz und Integration in die IT-Systeme. Die Projektleitung soll bald an das Polizeipräsidium Freiburg übergeben werden. Ein konkreter Starttermin steht jedoch noch nicht fest.

Kritik kommt von der SPD. Innenpolitiker Sascha Binder wirft Strobl vor, nur auf Schlagzeilen zu setzen und keinen klaren Plan vorzulegen. Das Innenministerium weist das zurück: Man arbeite gezielt auf den Test im Jahr 2026 hin, die Ausschreibung der Taser-Modelle stehe aber noch aus.

Seit 2007 werden Taser in Baden-Württemberg ausschließlich von Spezialeinheiten eingesetzt – meist bei bewaffneten Festnahmen oder Suizidandrohungen. In über 80 Fällen wurden sie bislang genutzt. Meist blieb es bei leichten Verletzungen, allerdings gab es auch vereinzelt schwerere Folgen – aktuell läuft ein Vorprüfverfahren nach einem Vorfall im Landkreis Göppingen.

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