01.10.2025 / In Kirchheim unter Teck startet eines der ersten Pilotprojekte für sogenannte Schulstraßen in Baden-Württemberg. Das bedeutet: Zu Schulbeginn und Schulende bleibt der Straßenabschnitt vor dem Freihof-Schulkomplex für Autos gesperrt – ein klarer Schnitt gegen das tägliche Verkehrschaos durch Elterntaxis.
Hintergrund: Laut ADAC Stiftung wird jedes vierte Grundschulkind in Deutschland regelmäßig mit dem Auto gebracht. Das sorgt nicht nur für Stress und unübersichtliche Situationen vor den Schulen, sondern erhöht auch das Unfallrisiko. Und tatsächlich: Im vergangenen Jahr wurden im Land 378 Unfälle auf dem Schulweg registriert – im Schnitt also einer pro Tag.
Mit den Schulstraßen will die Landesregierung für mehr Sicherheit sorgen – und die Kinder ermutigen, wieder selbstständig zur Schule zu gehen. Verkehrsminister Winfried Hermann erklärt: Wer den Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad bewältigt, bleibt nicht nur gesünder, sondern wird auch fitter im Straßenverkehr.
Rechtlich möglich sind solche Schulstraßen und auch komplette Schulzonen – also dauerhaft gesperrte Straßen – seit August. In Ulm gibt es ein Modell schon seit 2023, Kirchheim unter Teck gehört jetzt zu den ersten Kommunen, die den Test starten. Zum Auftakt haben sich Innenminister Thomas Strobl und Verkehrsminister Winfried Hermann angekündigt. Das Projekt soll Erkenntnisse liefern, ob und wie sich das Konzept bald landesweit ausrollen lässt.