Özdemir zum Rentenpaket: „Kopflosigkeit im Schuldenrausch“

17.11.2025 / Neuer Ärger um das Rentenpaket der Bundesregierung – und diesmal kommt der schärfste Ton von Cem Özdemir. Der Grünen-Politiker wirft der schwarz-roten Regierung Kopflosigkeit vor. Der Koalitionsvertrag sei im Schuldenrausch geschrieben, voller Illusionen und ungedeckter Schecks, sagt er. Damit gehe die Generationengerechtigkeit komplett verloren. Nach nur einem Jahr Schwarz-Rot stelle sich für ihn schon die Frage, wie stabil diese Koalition überhaupt noch sei – dabei brauche das Land dringend echte Reformen.

Und damit ist Özdemir nicht allein in der Kritik, wenn auch aus ganz anderen Richtungen: Die Junge Union schießt seit Wochen gegen das höhere Rentenniveau und warnt vor massiven Kosten für künftige Generationen. Rückendeckung bekommt sie von Baden-Württembergs CDU-Chef Manuel Hagel – und auch von FDP-Landeschef Hans-Ulrich Rülke, der für eine Aktienrente wirbt.

Die SPD dagegen zeigt sich irritiert. Ihr Landeschef Andreas Stoch erinnert daran, dass das Kabinett das Rentengesetz gemeinsam beschlossen habe. Die Union dürfe nicht erst zustimmen und dann alles infrage stellen.

Von der AfD kommt die Forderung nach einem Rentenniveau von 70 Prozent. Experten wie der Wirtschaftsweise Martin Werding halten das für völlig unrealistisch – die Kosten wären gigantisch.

Unterdessen begrüßt die Senioren Union die Debatte, und Ökonom Achim Wambach warnt: Langfristig gebe es einfach zu wenige Arbeitende für zu viele Rentner. Der größte Hebel sei deshalb eine längere Lebensarbeitszeit. Bis die Rentenkommission Vorschläge vorlegt, solle man auf zusätzliche Belastungen verzichten.

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