27.07.2025 / Beleidigungen, Bedrohungen, manchmal sogar Gewalt – die Zahl der Angriffe auf Beschäftigte im öffentlichen Dienst ist im Jahr 2024 deutlich gestiegen. Laut Innenministerium in Stuttgart wurden 1.245 Fälle registriert – ein Anstieg um fast 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs: Polizei und Rettungskräfte sind da noch gar nicht mitgezählt.
Ein Grund für den Anstieg: Es werden inzwischen mehr Delikte erfasst – etwa Verleumdung oder das heimliche Verbreiten von Bildern. 133 solcher Fälle wurden gezählt.
Dabei zeigt sich auch ein Lichtblick: Im ersten Halbjahr 2025 sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen.
Trotzdem bleibt viel zu tun, sagt DGB-Vizechefin Maren Diebel-Ebers. Viele Betroffene würden sich nicht trauen, Vorfälle zu melden – die Dunkelziffer sei hoch. Besonders gefährdet: Beschäftigte in Bus und Bahn, Verwaltung oder Erziehungsberufen.
Diebel-Ebers fordert gezielte Nachsorge, mehr psychologische Unterstützung – und Trainings zur Deeskalation. Denn: Wer täglich mit Menschen arbeitet, braucht mehr als nur gute Nerven.
Die gute Nachricht: Über 90 Prozent dieser Straftaten werden aufgeklärt. Und: Eine zentrale Stelle entwickelt derzeit neue Handlungsempfehlungen – auch für Angriffe im Netz.