Mehr antisemitische Straftaten in Deutschland

09.09.2025 / Der Angriff auf ein israelisches Unternehmen in Ulm am frühen Montagmorgen beschäftigt weiter den Staatsschutz und die Anti-Terroreinheit des Landeskriminalamts. Israels Botschafter in Deutschland, Prosor, fand bereits deutliche Worte. Wenn man auf die aktuelle Entwicklung in Deutschland schaut, hat er dazu wohl allen Grund.

Im zweiten Quartal dieses Jahres hat die Polizei in Deutschland deutlich mehr antisemitische Straftaten registriert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Von April bis Juni wurden 899 Fälle gemeldet – das sind fast 200 mehr als 2023. In vielen Fällen dauert es übrigens eine Weile, bis Ermittler sicher feststellen können, ob ein Vorfall wirklich antisemitisch motiviert war.

Bei rund der Hälfte der Taten gehen die Behörden von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Mehr als 300 Fälle ordnen sie dem Bereich „ausländische Ideologie“ zu. Und 15 Menschen wurden in diesem Zeitraum verletzt – glücklicherweise alle nur leicht.

Die Linken-Abgeordnete Clara Bünger wirft der Bundesregierung vor, zu wenig gegen Antisemitismus zu tun. Gleichzeitig warnt sie davor, legitime Kritik an Israels Kriegspolitik vorschnell als antisemitisch abzustempeln – oder Antisemitismus allein als „importiertes Problem“ darzustellen. Beides, sagt sie, verharmlost das eigentliche Ausmaß.

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