29.09.2025 / Für frisch ausgebildete Gymnasiallehrer in Baden-Württemberg sieht es dieses Jahr schlecht aus: Von über tausend Referendarinnen und Referendaren konnten nur 418 in den Schuldienst übernommen werden – und gerade einmal 236 an ein allgemeinbildendes Gymnasium. Grund ist die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium. Mit G9 gibt es weniger Unterrichtsstunden pro Woche, dadurch werden vorerst weniger Lehrer gebraucht.
Langfristig soll sich das wieder ändern – ab 2032 steige der Bedarf deutlich, weil dann ein kompletter zusätzlicher Jahrgang unterrichtet werden müsse, so das Kultusministerium in Stuttgart. Doch für die jetzigen Absolventen ist das ein schwacher Trost. Viele von ihnen stehen ohne feste Stelle da.
Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper bietet an, Lehrkräfte übergangsweise an anderen Schularten einzusetzen – mit einer späteren Rückkehrgarantie ans Gymnasium. Allerdings erst nach mindestens vier Jahren. Zuvor war von drei Jahren die Rede.
FDP-Bildungsexperte Timm Kern spricht von Wortbruch und fordert die Landesregierung auf, zu ihrer Zusage zurückzukehren. Das Ministerium in Stuttgart verweist dagegen auf den Wunsch der Personalräte: Wegen der Einarbeitung sei ein längerer Einsatz sinnvoll.