20.02.2025 / Veranstalter Manfred Hertlein ist sicher kein Unbekannter in der Eventbranche. So manche Live-Tour hat sein Unternehmen aus Würzburg schon auf und über die Bühne gebracht. Aus diesem Grund gab wohl auch die ARD ihr Einverständnis, mit dem Namen und Logo des vom SWR produzierten TV-Formats „Immer wieder sonntags“ Fans und Schlagerfreunde zum Besuch einer Tournee zu animieren.
Die Zusage gab es keineswegs gratis. Der Sender wollte sich jeden einzelnen Ticketverkauf vergüten lassen.
Doch auch diesmal hat es mit der an die Fernsehsendung angelehnten Tournee nicht geklappt.
In den Jahren zuvor wollte es Moderator Stefan Mross noch selbst wissen. Mit „Immer wieder Schlager“, ausgerichtet von einer eigenen Agentur, sollte es auf Tour gehen – angelehnt und zumindest farblich abgestimmt an die im Fernsehen erfolgreiche Sendung.
Auch Mross erlitt Schiffbruch: Kartenverkäufe blieben aus oder weit unter den erwarteten und wirtschaftlich tragbaren Vorgaben.
Nun lässt sich über die Gründe vortrefflich diskutieren. Sicher lag es nicht an der Person Stefan Mross. Dass er ein Quotengarant ist, hat er immer wieder bewiesen: Durch seine TV-Präsenz sowie, nicht zuletzt, die Geschichten, die das Leben schreibt und die in der Klatschpresse – sicher nicht ganz ohne Mross’ eigenes Zutun – gerne ausgeschlachtet werden.
Ein Grund für den Misserfolg der „Immer wieder sonntags“-Tour sind möglicherweise die Gäste. Mit Nicole, Michael Holm oder Claudia Jung sicher gestandene und beliebte Künstlerinnen und Künstler, die aber in der aktuellen Zeit des Schlagers gefühlt niemanden mehr hinterm Ofen vorlocken. Von Kristina Bach hat man jahrelang nichts mehr gehört, und ein Joey Heindle senkt zwar das Durchschnittsalter, verblasst allerdings im zumindest strahlenden Licht bekannter Namen.
Es bleibt auch und gerade für die Macher einer erfolgreichen Sendung wie „Immer wieder sonntags“ die bittere Erkenntnis, dass TV-Formate ein Alleinstellungsmerkmal besitzen. Das Medium Fernsehen folgt eigenen Regeln, die nur schwer in eine Bühnenrealität umgesetzt werden können. Daran wird sich auch 2026 nichts ändern. (Bild: Radio BW)