29.12.2025 / In Baden-Württemberg zeichnet sich für das Jahr 2025 eine besorgniserregende Bilanz beim Einsatz von Dienstwaffen ab. Wie das Innenministerium in Stuttgart mitteilt, wurden bis Anfang Dezember so viele Menschen durch Polizeischüsse getötet wie seit vielen Jahren nicht mehr. Insgesamt kam es zu fünfzehn Einsätzen, bei denen Beamte ihre Waffe direkt gegen Personen richteten. Acht Menschen verloren dabei ihr Leben, sieben davon starben unmittelbar durch die Schüsse. Zum Vergleich: In den vergangenen acht Jahren lag die Zahl der Toten jährlich lediglich zwischen null und drei Personen.
Die Einsatzberichte zeichnen allerdings oft ein Bild von extremen Bedrohungslagen. So mussten Beamte etwa in Hilzingen einen Mann stoppen, der mit einer Axt auf sie losging, oder in Eichstetten einen Angreifer überwältigen, der seine Familie mit einer Schrotflinte bedrohte. Auch Vorfälle mit Messern oder gezückten Schusswaffen in Schramberg und Wangen gehören zur diesjährigen Statistik.
Das Ministerium betont jedoch, dass jeder Schuss nur als allerletzter Ausweg, als sogenannte Ultima Ratio, erfolgt und die gesetzlichen Hürden dafür extrem hoch bleiben.
Interessant ist dabei ein Blick auf die Relation: Während der Einsatz gegen Menschen die absolute Ausnahme bleibt, greifen Polizisten deutlich häufiger zur Waffe, um gefährliche oder schwer verletzte Tiere zu erlösen. Allein im letzten Jahr geschah dies rund 1.500 Mal.
Dennoch bleibt die aktuelle Entwicklung bei den Einsätzen gegen Personen ein Thema, das die Sicherheitsbehörden im Land auch im kommenden Jahr intensiv beschäftigen wird.
