14.11.2025 / Keine gute Nachricht für Haus- und Wohnungseigentümer in Baden-Württemberg: Die Grundsteuer im Land schießt nach oben – und zwar stärker als in jedem anderen Bundesland. Laut dem neuen Grundsteuer-Ranking von Haus & Grund rutscht Baden-Württemberg deshalb vom Spitzenplatz fast ganz nach hinten.
Für ein Durchschnitts-Einfamilienhaus werden ab 2025 rund 787 Euro Grundsteuer fällig – das sind satte 359 Euro mehr als bisher. Zum Vergleich: In Bayern kostet ein vergleichbares Haus nur etwa 400 Euro, in Sachsen-Anhalt sogar rund 300. Teurer ist’s nur noch in Berlin.
Besonders hart trifft es viele Städte im Südwesten: Karlsruhe, Heidelberg, Stuttgart, Mannheim und ganz hinten Tübingen landen im Städtevergleich auf den letzten Plätzen. Freiburg steht auf Rang 73.
Kritik kommt vom Eigentümerverband: Das Baden-Württemberg-Modell orientiert sich fast nur an Grundstücksgröße und Bodenrichtwert – und viele Kommunen hätten die Hebesätze stärker angehoben als empfohlen. Andere Länder wie Bayern und Niedersachsen hätten die Reform dagegen aufkommensneutral umgesetzt.
Der Städtetag hält dagegen: Die Kommunen steckten in der größten Finanzkrise seit Bestehen der Bundesrepublik – höhere Steuern seien oft die einzige Option.
Der Mieterbund warnt zudem vor einer Verschiebung der Lasten: Gewerbe wird entlastet, Wohnen teurer – was am Ende auch viele Mieter spüren. In Stuttgart zum Beispiel zahlen Wohnhaushalte im Schnitt rund 100 Euro mehr im Jahr.
