Internationale Razzia gegen Betrug und Geldwäsche

05.11.2025 / Bei einer internationalen Großrazzia gegen mutmaßliche Betrugs- und Geldwäschenetzwerke haben Ermittler auch in Deutschland zugeschlagen – unter anderem in Baden-Württemberg. Mehr als 250 Einsatzkräfte durchsuchten 29 Objekte in acht Bundesländern. Weltweit wurden 18 Haftbefehle vollstreckt, davon fünf in Deutschland.

Die Beschuldigten – insgesamt 44 Frauen und Männer – sollen Kreditkartendaten aus 193 Ländern missbraucht haben. Über professionell aufgebaute Fake-Webseiten, etwa angebliche Porno-, Dating- und Streamingportale, sollen sie über 19 Millionen falsche Abo-Buchungen ausgelöst haben. Oft handelte es sich um kleine Beträge, rund 50 Euro oder Dollar, damit Betroffene die Abbuchungen übersehen.

Der Schaden liegt bei mehr als 300 Millionen Euro. Über vier Millionen Kreditkarteninhaber sollen betroffen sein. Laut Ermittlern existieren rund 500 Scheinfirmen. Teilweise sollen die Täter sogar deutsche Zahlungsdienstleister infiltriert und spezielle Software für Geldwäsche installiert haben.

Die Spur führte ursprünglich nach Montabaur in Rheinland-Pfalz. Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch die Anti-Geldwäsche-Einheit FIU, die ein auffälliges Muster bei Verdachtsmeldungen entdeckt hatte. Viele Daten sollen durch Phishing-Mails gestohlen worden sein.

Die Aktion lief gleichzeitig unter anderem in Italien, Luxemburg, Spanien, Singapur, den USA und Zypern. Die Ermittler nennen das Ganze „Operation Chargeback“. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil spricht von einem wichtigen Schlag gegen ein internationales Netzwerk. Die verdeckten Ermittlungen dauern weiter an.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert