03.11.2025 / In Baden-Württemberg fühlt sich mehr als jeder dritte Mensch einsam – mal stärker, mal weniger. Das zeigt eine große Befragung der Bertelsmann Stiftung. Betroffen sind Menschen quer durch alle Altersgruppen und Lebenssituationen. Dabei spielt es laut Studie weniger eine Rolle, wo jemand wohnt – wichtiger sind soziale Kontakte, die eigene Gesundheit und das Einkommen.
„Das Thema ist sensibel und oft mit Scham verbunden“, sagt Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha. Er fordert, Einsamkeit offen anzusprechen. Auch die Studienmacher betonten: Einsamkeit sei kein persönliches Versagen, sondern ein gesellschaftliches Problem.
Besonders gefährdet sind demnach Menschen mit wenig Geld, chronisch Kranke, Menschen mit Behinderung und viele Migranten. Überraschend angespannt sei die Lage auch bei 30- bis 65-Jährigen – also denjenigen mitten im Berufs- und Familienleben.
Weitere Ergebnisse: Wer einsam ist, nimmt oft weniger Hilfeangebote wahr, verliert Vertrauen in andere und beteiligt sich seltener politisch. Das könne auf Dauer auch unserer Demokratie schaden, warnen die Experten.
Was hilft? Orte, an denen Menschen zusammenkommen: Begegnungsräume im Viertel, Nachbarschaftstreffs, Vereine – überall dort, wo echte Kontakte entstehen können und man sich zugehörig fühlt.
