Hersteller wollen Schwarzwalduhr zum Weltkulturerbe machen

02.11.2025 / Im Schwarzwald kämpfen Uhrmacher gerade um ein besonderes Stück Tradition: Die berühmte Kuckucksuhr – oder Schwarzwalduhr – soll als immaterielles Kulturerbe der Unesco anerkannt werden. Das fordert der Verein für die Schwarzwalduhr – über 50 Hersteller, Händler und Sammler stehen dahinter.

Vereinschef Jürgen Clute sagt: „Wir sind eine Nische, die geschützt werden muss.“ Denn während das Uhrmacherhandwerk in Deutschland schon auf der Unesco-Liste steht, gilt das für die Kuckucksuhr selbst bisher nicht.

Die Unesco würdigt damit lebendige Alltagskultur – also Handwerk und Bräuche, die über Generationen weitergegeben werden. Und genau das ist die Kuckucksuhr: ein Stück Tradition mit „Kuckuck“, Holzschnitzerei und viel Schwarzwälder Leidenschaft.

Und wenn wir schon beim Schwarzwald-Kult sind – die Kuckucksuhr ist dort so zu Hause wie der Bollenhut und die Schwarzwälder Kirschtorte. Seit 175 Jahren tickt sie in kleinen Holzgehäusen, geschnitzt, bemalt – und geliebt. Sogar Prinz William und Herzogin Kate haben schon eine bekommen, damals beim Besuch in Heidelberg.

Pro Jahr gehen noch etwa 150.000 mechanische Kuckucksuhren über die Ladentheke. Klingt viel – war aber schon mehr. Vor allem der US-Markt schwächelt, und viele Touristen greifen nicht mehr so locker ins Portemonnaie. Einige Betriebe mussten schon aufgeben.

Doch aufgeben wollen die Hersteller nicht. Die Branche setzt auf Qualität „Made im Schwarzwald“ und sogar ein eigenes Gütesiegel. Die Kuckucksuhr ist eben ein echtes Stück Handwerk und Tradition, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Und sie ist heute vielfältiger denn je: Klassisch geschnitzt aus Schwarzwälder Lindenholz, modern bunt, mit Quarzwerk oder sogar Totenkopf-Designs. In Triberg steht die größte Kuckucksuhr der Welt – der Vogel wiegt stolze 150 Kilo.

Und das alles begann vor 175 Jahren mit einem Design-Wettbewerb – und einer Idee, die bis heute jeden „Kuckuck!“ unsterblich macht.

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