13.09.2025 / Für hunderttausende Kinder und Jugendliche heißt es am Montag: Sommerferien vorbei, Ranzen packen, zurück in die Schule. Und mit dem neuen Schuljahr startet im Südwesten gleich ein ganzer Strauß an Reformen – die größte: die Rückkehr zu G9. Fünft- und Sechstklässler dürfen sich auf ein Jahr mehr Zeit bis zum Abitur einstellen.
Kultusministerin Theresa Schopper verspricht: Das bringt mehr Chancen für schwächere Schülerinnen und Schüler, auch mal ein Defizit aufzuholen. Weniger Stoff in der Woche heißt allerdings auch: Eltern müssen die Betreuung neu organisieren – Halbtagsschule war gestern.
Doch das ist nicht die einzige Neuerung. Zum ersten Mal gibt es das Fach „Informatik und Medienbildung“. Da geht es um Fake News, Echokammern, Hass im Netz – aber auch um Grundlagen wie Programmieren oder den Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Konkrete Lehrpläne fehlen zwar noch, aber starten soll das Fach jetzt schon in Klasse fünf und sechs.
An den Werkrealschulen fällt dagegen etwas weg: Der gleichnamige Abschluss wird abgeschafft. Künftig gibt es dort nur noch den Hauptschulabschluss. Viele Lehrkräfte befürchten deshalb, dass ihre Schulen an Attraktivität verlieren könnten.
Auch die Realschulen bekommen ein Update: Schon nach der fünften Klasse wird künftig entschieden, ob ein Kind in Richtung Realschulabschluss oder Hauptschule weiterlernt. Bisher fiel diese Entscheidung erst nach der sechsten.
Und schließlich soll es mehr Sprachförderung geben: Das Programm „Sprachfit“ wächst kräftig, von derzeit knapp 350 auf 950 Gruppen an Kitas und Grundschulen – und bis 2028 sollen es sogar 4200 sein. Für Kinder mit Sprachdefiziten soll die Teilnahme dann Pflicht werden.
Bleibt die Frage: Wer unterrichtet all das eigentlich? Denn der Lehrermangel drückt. Nach einem Softwarefehler standen über Jahre hinweg 1.440 Stellen leer. Ob das zum neuen Schuljahr besser wird, will die Kultusministerin heute verraten. Die Gewerkschaft GEW ist skeptisch – und Eltern sollten sich wohl wieder auf Unterrichtsausfall einstellen.
Kurz gesagt: Neue Fächer, neue Strukturen, neue Chancen – aber auch viele offene Baustellen. Willkommen im Schuljahr 2025.