Baden-Württembergs Winzer sollen Zwangsabgabe für Werbung zahlen

09.09.2025 / Baden-Württemberg will seine Weine besser vermarkten – und dafür ab nächstem Jahr eine Pflichtabgabe für Winzer einführen. Agrarminister Peter Hauk sagt: „Wir können nicht zuschauen, wie unsere Marktanteile weiter sinken.“ Freiwillig habe das nicht funktioniert, also brauche es jetzt eine Art „Zwangssolidarität“. Gezahlt werden soll pro Hektar Rebfläche, das Geld fließt dann in eine staatliche Marketingkasse. So ähnlich läuft es übrigens schon in Rheinland-Pfalz.

Der Hintergrund: Die weltweite Überproduktion macht der gesamten Weinbranche zu schaffen. In Baden und Württemberg setzt man deshalb auf mehr Werbung – vor allem hierzulande. „Die Qualität ist gut, da steckt Potenzial“, betont Hauk.

Politisch ist das umstritten: Die FDP im Landtag kritisiert, dass Überproduktion durch Zwang nicht gelöst werde. Der Badische Weinbauverband hingegen zeigt sich entspannt – man glaube nicht, dass die Betriebe deswegen auf die Barrikaden gehen.

Und während die Debatte läuft, sind die Winzer mitten in der Lese: In Baden spricht man von einem „tollen Weißweinjahr“, in Württemberg von einem „sehr schönen Jahrgang“. Die Trauben sind gesund, die Mengen stimmen, und die Reife ist schon weit fortgeschritten. Mit ihrer Rebfläche liegen beide Regionen bundesweit übrigens auf Platz drei und vier – nur Rheinhessen und die Pfalz sind größer.

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