22.08.2025 / Mehr als drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs verändert sich auch bei uns die Haltung zur Rüstungsindustrie. Die Bundeswehr baut ihre Kapazitäten aus – und viele Unternehmen im Südwesten prüfen, ob sie einsteigen können.
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut spricht von neuen Chancen für Betriebe, die sich als Zulieferer für die Verteidigungsbranche positionieren wollen. Schon jetzt arbeiten in Baden-Württemberg rund 14.500 Menschen in diesem Bereich. Zum Vergleich: In der Autoindustrie sind es über 230.000.
Doch das Interesse wächst: Die IHK verzeichnet deutlich mehr Anfragen, zuletzt kamen zu einer Infoveranstaltung in Stuttgart über 300 Teilnehmer. Experten betonen allerdings: Ein direkter Einstieg in die Produktion kompletter Waffensysteme ist kaum möglich – einfacher ist es, Teile oder Ausrüstung wie Kleidung, Medizintechnik oder Zelte zu liefern. Wer mitmachen will, braucht Geduld: bis zu zwei Jahre kann es dauern, bis alle Voraussetzungen und Sicherheitsprüfungen erfüllt sind.