Lottstetten wehrt sich gegen SBB-Ausbaupläne

21.08.2025 / Im äußersten Süden Baden-Württembergs sorgt ein Bahnprojekt der Schweizerischen Bundesbahnen SBB für viel Wirbel. Geplant ist ein zweites Gleis zwischen Lottstetten und Jestetten, damit die Verbindung Zürich–Schaffhausen schneller und dichter wird – Ziel ist der Halbstundentakt im Personenverkehr, auch der Güterverkehr soll profitieren. Für die vier Kilometer lange Doppelspur rechnet die SBB mit rund vier Jahren Bauzeit, vorgesehen sind auch durchgehende Lärmschutzwände.

Doch die Pläne stoßen auf massiven Widerstand: Beim Regierungspräsidium Freiburg sind rund 160 Einwendungen von Privatleuten eingegangen, dazu 40 Stellungnahmen von Ämtern. Bürgermeister Andreas Morasch betont: Die Gemeinde ist nicht gegen den Ausbau, aber gegen die jetzige Variante. Er fordert Alternativen, etwa einen Tunnel für den Güterverkehr oder eine Trasse außerhalb des dicht besiedelten Ortskerns.

Auch die Bürgerinitiative „Wir Hier“ ist aktiv und hat über tausend Unterschriften gesammelt. Sie kritisiert, dass das Projekt als alternativlos verkauft werde – und dass die geplante Strecke sogar über Privatgrund verlaufen soll. Das Regierungspräsidium sammelt derzeit alle Eingaben und gibt sie an die SBB weiter. Wann entschieden wird, wie es weitergeht, ist offen – sicher ist nur: Ganz ohne Diskussionen wird hier kein Zug ins Rollen kommen.

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