31.07.2025 / „Es war eine schöne Zeit“ – besser kann man es nicht beschreiben: Mit dem letzten Auftritt des Fernando Express am Mittwochabend in Zerbst in Sachsen-Anhalt endet nicht nur eine Erfolgsgeschichte, es endet die Ära einer Band, die Schlagergeschichte geschrieben hat. Nach 55 Jahren verabschiedete sich die Formation.
Josef Eisenhut und Hans Olbert als Gründungsväter gehen in den Ruhestand – soweit man das einem Musiker überhaupt glauben kann. Auch diese beiden werden die sprichwörtliche Gitarre nicht einfach so an den Nagel hängen, so viel ist sicher. Doch auf der Bühne werden wir sie als Fernando Express nicht mehr sehen.
Im Jahre 1969, gemeinsam mit Klaus Lorenz, als Trio „Skippies“ gegründet, wurde aus den „Hüpfern“ 1982 der Fernando Express. Von da war der Zug abgefahren: Kaum ein Song, mit dem die Band keinen Erfolg hatte. „Das singende Reisebüro“ wurde die Truppe genannt, weil ihre Lieder immer wieder von Urlaub, Sonnenzielen und Sehnsucht handelten.
Schnell hatte Eisenhut erkannt, dass der Fernando Express einen optischen Hingucker braucht. An Frontfrauen mangelte es wahrhaftig nicht: Doris Held, Regina Österlein oder Michaela Zondler – sie alle hatten mit dem Fernando Express ihre Chance auf Erfolg. Stimmlich in Erinnerung geblieben sind allerdings nur zwei: Birgit Langer, die 20 Jahre das Gesicht des Fernando Express war und 2010 ausstieg, und die letzte im Bunde: Heidi Schütz.
Auch, wenn er es nie zugab: Mit ihnen hatte Josef Eisenhut den weiblichen Gesang und Stimmumfang gefunden, der zu seinen Liedern passte und den er sich stets wünschte. Und so waren Langer und Schütz auch auf der Abschiedstour des Fernando Express dabei. Und an seiner letzten Station, der Stadthalle Zerbst.
Die Tour hätte, wie viele Schlagerfans bedauern, übrigens durchaus üppiger ausfallen können. Aber man muss Erfolg nicht nochmals toppen. Der Fernando Express ist zum letzten Mal abgefahren – die Musik bleibt. (Bild: @schlagerfernandoexpress)